Am 18. September 2025 lud der PARITÄTische Arbeitgeberverband PATT e. V. zur Großen Tarifkommission (GTK) und Mitgliederversammlung (MV) in die Stadthalle Gotha ein. Vertreter*innen aus zahlreichen Mitgliedsorganisationen bundesweit nutzten die Gelegenheit, sich persönlich auszutauschen und gemeinsam zentrale Beschlüsse für die strategische Ausrichtung des Verbands zu fassen.
Große Tarifkommission: Startschuss für die Tarifrunde 2026
Ziel der diesjährigen GTK war es, die Weichen für die kommende Tarifrunde zu stellen. Die stimmberechtigten Mitglieder beschlossen mit großer Mehrheit die Aufnahme der Tarifverhandlungen 2026. Gleichzeitig wurde die Verhandlungskommission (VHK) aus Vertreter*innen verschiedener Fachbereiche und Regionen gebildet.
Grundlage der bevorstehenden Verhandlungsrunde bilden die Leitsätze der Tarifentwicklung des PATT: schlanke und übersichtliche Tarifverträge, prägnante und rechtssichere Regelungen, passgenaue Lösungen, die den spezifischen Bedingungen in der Sozialwirtschaft gerecht werden, sinnvolle Auslegungsspielräume sowie die Sicherung der Konkurrenzfähigkeit.
Mit klarer Zielsetzung, einem starken Mandat und einem kompetenten und gut vernetzten Verhandlungsteam blickt der PATT entschlossen und zuversichtlich auf die bevorstehenden Verhandlungen - stets mit dem Anspruch, praxisgerechte und tragfähige Lösungen für die Sozialwirtschaft zu entwickeln.
Mitgliederversammlung: neuer Vorstand, neue Satzung, neue Impulse
Im Anschluss an die GTK fand die Mitgliederversammlung statt. Insgesamt waren ca. 65% unserer Mitgliedsorganisationen vertreten, ein starkes Zeichen für die Beteiligung und den Wunsch nach Mitgestaltung im Verband.
Satzungsneufassung
Die Tagesordnung enthielt eine Vielzahl formeller Entscheidungen, die sowohl die strukturelle als auch inhaltliche Ausrichtung des Verbands in den kommenden Jahren prägen. Im Mittelpunkt stand der Beschluss zur Satzungsneufassung sowie die Verlegung des Vereinssitzes nach Erfurt. Die Satzungsänderung beinhaltet u. a. die Erweiterung des satzungsgemäßen Zwecks. Außerdem wurden die Rechte und Pflichten der Mitglieder geschärft und der rechtliche Rahmen des PATT als Arbeitgeberverband/Berufsverband berücksichtigt. Mit dem Beschluss der Satzungsänderung schafft der Vorstand zum Ende seiner Legislatur beste Bedingungen, den PATT erfolgreich weiterzuentwickeln.
Geschäftsbericht – Serviceausbau und organisatorische Verbesserungen
Der Bericht von Vorstand und Geschäftsführung ermöglichte der Mitgliederversammlung einen Einblick in die Entwicklung des Verbands in den vergangenen Jahren und den Ausblick auf die Folgejahre. Alle Vorstandsmitglieder und die Geschäftsführung kamen zu Wort. Besonders hervorgehoben wurde die vertrauensvolle, strategisch ausgerichtete Zusammenarbeit, geprägt von regelmäßigen Vorstandssitzungen, Jahresklausuren und einer aktiven Beteiligung der Mitgliedsorganisationen an zentralen Entscheidungen. Der Geschäftsbericht beinhaltete u. a. auch die Darstellung des Mitgliederwachstums während der vergangenen Vorstandslegislatur sowie die Erweiterung des Leistungsspektrums des PATT:
Die im Rahmen des Strategieworkshops PATT 2030 erarbeiteten Bedarfe unserer Mitglieder mit den Schwerpunkten Kommunikation, Tarifentwicklung und Beratung wurden systematisch weiterentwickelt. Durch den Ausbau einer digitalen Toolbox, einem erweiterten Veranstaltungsangebot sowie der Einführung der Prozessvertretung wurde die Servicequalität für unsere Mitglieder gesteigert. Auch die organisatorischen Strukturen des Verbands wurden gestärkt: Der Umzug nach Erfurt, die Erarbeitung von Richtlinien als verbindliche Grundlage für Entscheidungen der Geschäftsführung, mehr Personal in der Geschäftsstelle sowie Geschäftsordnungen für Geschäftsführung und Vorstand schaffen eine stabile Basis für die Zukunft. Eine überarbeitete Beitragsordnung seit 2025 vereinfacht die Abläufe für Mitglieder wie Geschäftsstelle gleichermaßen und entlastet die Mitglieder finanziell. Ein weiterer Schwerpunkt war die Zusammenarbeit mit den Paritätischen Landesverbänden, die durch gemeinsame Veranstaltungen, regelmäßige Abstimmungen und Fachdialoge intensiviert wurde.
Verabschiedung des Vorstandes
Die Mitgliederversammlung 2025 war nicht nur inhaltlich richtungsweisend, sondern auch emotional bewegend. Besonders die Verabschiedung der langjähriger Vorstandsmitglieder, die Platz für neue Akteure machen wollen und sich nicht mehr zur Wahl stellten, bot besondere Momente: Als Holger Richter als Vorstandsvorsitzender das Moderationspult verließ, erhoben sich alle Anwesenden und spendeten tosenden Applaus - ein kraftvoller Dank für sein langjähriges starkes und richtungsweisendes Engagement. Auch bei der Verabschiedung der einzelnen Vorstandsmitglieder (Holger Richter, Ute Seifert und Anke Krause sowie Michael Richter) durch Frau Daburger und die frühere Geschäftsführerin Sabine Ruhe waren viele Anwesende ergriffen. Der Bundesvorstand der Gewerkschaft GÖD ließ es sich nicht nehmen, die ausscheidenden Vorstandsmitglieder in einem Grußwort zu würdigen. Verlesen wurde es von Frau Dr. Biste, ehemaliges PATT-Vorstandsmitglied.
Neuwahl des Vorstandes
Nach der Verabschiedung des alten Vorstandes stand die Neuwahl der Vorstände auf dem Programm. Zur Wahl standen neun engagierte Kandidat*innen von denen sechs für den Vorstand gewählt wurden. Die konstituierende Sitzung der neu gewählten Vorstände fand am 29.09.2025 statt. Daniel Skupin (Vorsitzender), Olaf Buchholz (stellv. Vorsitzender), Maria Stecher (stellv. Vorsitzende), Jana Völker (Besitzerin), Christian Köcher (Besitzer), Manuela Dinger (Besitzerin), und Stephan Panhans (entsendetes Mitglied der Paritätischen Landesverbände) bilden zusammen den Vorstand für die kommenden vier Jahre. Mit dieser Wahl ist es erneut gelungen, die fachliche Vielfalt und regionale Verteilung unserer Mitgliedsorganisationen im Bundesgebiet ausgewogen abzubilden. Auf dieser Grundlage ist der PATT gut für praxisnahe und zukunftsfähige Entscheidungen im Sinne der Mitglieder aufgestellt..
Zukunftsfähig aufgestellt in einer starken Gemeinschaft
Das Miteinander und die Verbundenheit durch das gemeinsame Gestalten prägt die PATT-Kultur. Der Tag hat gezeigt: Der PATT steht nicht nur für tragfähige Arbeitsbedingungen, sondern auch für eine starke Gemeinschaft innerhalb der Sozialwirtschaft.
