Welche Herausforderungen es bei Tarifverhandlungen gibt und inwieweit soziale Organisationen Vorteile aus einer Tarifbindung ziehen können, besprachen wir mit Anne Daburger Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes PATT.
Frau Daburger, der Pflegebereich ist seit 2022 dazu verpflichtet, tariflich zu bezahlen. Warum sollten sich Organisationen anderer Tätigkeitsfelder ebenfalls einem Tarif anschließen?
Anne Daburger: Nach einer Zeit, in der die Tarifbindung bei Leistungsanbietern Sozialer Arbeit eher gering war, sehen wir nun wieder die verstärkte Tendenz, sich tariflich zu binden. Das liegt sicher an den benannten gesetzlichen Änderungen, aber vor allem an den Vorteilen, die es den Arbeitgebern hinsichtlich ihrer eigenen Attraktivität bringt. Sie können eine gute Bezahlung und weitere Rahmenbedingungen bieten, die sie in der Regel auch refinanziert bekommen. Die eigene Position bei Entgeltverhandlungen wird durch die Tarifbindung deutlich gestärkt. Das ist mit eigenen Arbeitsvertragsbedingungen, Haustarifverträgen oder einer bloßen Anlehnung an Tarifwerke so kaum zu erreichen.
Mit Blick auf den PATT kommt hinzu, dass sie Teil einer starken und wachsenden Tarifgemeinschaft sind und die Rahmenbedingungen mitgestalten können. Für die Mitglieder der Paritätischen Landesverbände halten wir Angebote zu Personal- und Refinanzierungsthemen mit Kostenträgern vor. Zudem ist der PATT nicht nur ein Tarifwerk, sondern eine Gemeinschaft, die sich vernetzt und austauscht. Dafür bieten wir die Plattform in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten.
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